News aus der Ukraine – September 2024

 28 Monate Projekthilfe – ein Rückblick 

 Die Sommerpause ist zu Ende gegangen. Sommerpause? Der Krieg in der Ukraine hat keine Pause gemacht. Er ist dort Alltag geworden. Wir hier könnten ihn ignorieren. Die Clubschwestern in der Ukraine aber nicht. Ihr Alltag besteht aus Angst, Furcht vor Angriffen und sie meistern ihn mit Mut und Zuversicht. 

In diesen News fassen wir zusammen, was wir in den 28 Monaten unserer Arbeit erreicht haben. Eine Arbeit, die nur dank der Solidarität, der großzügigen Spenden von Privatpersonen und der Spendenaktionen der Soroptimist-Clubs weitergeführt werden kann. Wir hoffen auf weiterhin grosszügige Unterstützung von Ihnen, damit wir auch im kommenden Winter die Projekte der ukrainischen Soroptimist-Clubs finanziell unterstützen können. 

Catherine Schuppli, Präsidentin SI Union Schweiz 2023 – 2024 

 Fast 1 Million Spenden fliessen in Projekte von über 620‘000 CHF für Kriegsbetroffene 

 Die Ukraine News 21 vom September 2024 bildet die Finanzen der Schweizer Union und deren Hilfe in der Ukraine ab. Untenstehendes Diagramm zeigt die Einnahmen und Ausgaben in den vergangenen zweieinhalb Jahren. 

Ende März 2022 erhielten wir bereits eine Viertelmillion (CHF) von privaten Spendern, Spenderinnen und Schweizer SI Clubs. Rund 10‘000 CHF resultierten aus dem Verkauf unserer Weihnachtskarten. Ein herzliches Dankeschön an alle engagierten Soroptimistinnen! Die Solidarität war riesig und die Einnahmen konnten bis Ende 2022 noch verdoppelt werden. Obwohl der Krieg andauerte waren die Einnahmen im Jahre 2023 und im ersten Semester 2024 leider rückläufig. Wir sind deshalb aber sehr dankbar, dass wir weiterhin von vielen privaten Spenderinnen und Spendern und SI Clubs unterstützt werden. Dazu gehören Benefiz-Veranstaltungen der letzten beiden Monate, wie das Golfturnier von Crans Montana und das Konzert in Aarau zugunsten der Ukraine. 

Wer hat bis heute die Kriegsbetroffenen finanziell unterstützt (in Schweizer Franken)? 

Wen konnten wir dank den Spendengeldern unterstützen? 

In der Ukraine sind heute fünf SI Clubs aktiv. Es sind sogenannte Single Clubs, das heisst, dass es keine SI Union Ukraine gibt. Seit Kriegsausbruch haben auch einige Sorores ihre Stadt verlassen und Zuflucht im Westen gesucht. Es sind nun die Daheimgebliebenen, die sich weiter ehrenamtlich einsetzen, Nothilfe leisten und hilfreiche Projekte durchführen. Für die notwendige finanzielle Unterstützung gelangen die ukrainischen Sorores an die Ad-hoc-Kommission der Union Schweiz, welche von SIE mandatiert ist und somit die Projektanträge überprüft. Von Januar bis Ende Juni 2024 haben wir 11 Zoom-Sitzungen durchgeführt. Unsere Arbeit beinhaltet die Direkthilfe im Kriegsland und an die Ukrainischen Clubs. 

Als im Februar 2022 der Krieg in der Ukraine ausbrach, wurde Polen das Land mit der größten Zahl ukrainischer Flüchtlinge. Am 9. Juni zählte man fast 4 Millionen Flüchtlinge. Auch die 11 SI Clubs in Polen leisteten Ersthilfe, ebenso die 5 SI Clubs in Moldawien. Immer in Absprache mit der SI Union Polen unterstützen wir auch die polnischen Clubs. 

Dank jahrelangen freundschaftlichen Beziehungen (sogenanntes Twinning seit 20 Jahren) zwischen den fünf ukrainischen SI Clubs, einigen Schweizer Clubs und der Ukrainebeauftragten Sina Stiffler konnte ein Waren- und Geldtransfer als Nothilfe bereits im Frühling 2022 organisiert werden. Grundnahrungsmittel und Medikamente für die Vertriebenen im Lande konnten schnell vor Ort oder nahe der polnischen Grenze für die Geflüchteten in Lviv gekauft und verteilt werden. 

Nataliya Podzorova, eine sehr engagierte Präsidentin vom SI Club Lviv, schreibt:“ 

Mehr als 10 Millionen Ukrainer wurden seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine gezwungen, ihre Häuser zu verlassen. Davon sind mehr als 6,4 Millionen Flüchtlinge im Ausland. 3,7 Millionen Ukrainer sind innerhalb ihres Landes vertrieben worden. In Lviv leben mehr als 150.000 von ihnen. Sie alle sind dankbar um Unterstützung. 

Am 23. Juli organisierten wir für die Kinder aus dem Kinderheim einen Ausflug nach Lviv. Sie besuchten das Aquarium, McDonald’s und einen Vergnügungspark. Trotz des strömenden Regens, der die Kinder im Park traf, waren die Kinder begeistert und voller Eindrücke.“

Was konnten wir in 28 Monaten unterstützen?

Die Schweizer Union wird die finanzielle Unterstützung für die geflohenen Frauen und Kinder weiter aufrecht halten. Wir denken auch an unsere 78 ukrainischen Schwestern. Sie erhielten Weihnachtsgeschenke, einen Blumenstrauss zum 8. März und immer mal wieder einen finanziellen Zustupf. Wir teilen ihre Sorgen und nehmen Anteil an ihrem schwierigen Alltag. Im Moment ist es die zerstörte Infrastruktur, die allen im Lande das Leben erschwert. Wie schaffen wir wohl den nächsten Winter, ist eine immer wieder formulierte, verzweifelte Frage. 

Für die Ad-hoc-Kommission der Union Schweiz

Pia Trümpler