SI Club Liestal

Dreiclubtreffen der Clubs Liestal, Basel und Fricktal

Der SI Club Liestal lud zum Dreiclubtreffen ins Kulturhotel Guggenheim ein. Den 70 anwesenden Soroptimists wird ein interessanter, zum Nachdenken anregender Abend geboten: Nach einem Grusswort der Unionspräsidentin Eleonore Perrier erzählt die Filmschaffende Esen Isik über ihr Leben und Werk.

Jeannette Stadler, Präsidentin des SI Clubs Liestal, darf ihre Gäste nach einem Apéro riche zu einem bewegenden Programm begrüssen, welches ganz unter dem Schwerpunktthema des Clubs Liestal steht: „Verhinderung von Gewalt an Frauen und Mädchen“. Dazu eingeladen hat sie die türkisch-schweizerische Regisseurin Esen Isik, welche in Zürich lebt. Isik zeigt zunächst ihren Kurzfilm „Sich zum Sterben hinlegen“. In eindrücklichen Bildern erzählt der Film die Geschichte einer türkischen Frau, die von ihrem Ehemann physisch und psychisch missbraucht wird und verzweifelt einen Ausweg aus ihrem Elend sucht.

«Häusliche Gewalt ist ein Problem, das die ganze Gesellschaft angeht!“

Esen Isik ist in Istanbul aufgewachsen und erlebte dort zur Zeit des Militärputsches 1980 dunkle Zeiten. Seit 1990 lebt sie in der Schweiz. 1997 hat sie ihr Filmstudium abgeschlossen, mit dem Diplomfilm „Sich zum Sterben hinlegen“. Dieser Film, der aus persönlicher Betroffenheit heraus entstanden ist, wurde 1998 im Schweizer Parlament gezeigt und hat zu einer Gesetzesänderung zugunsten von Frauen mit Migrationshintergrund mit beigetragen. Seit acht Jahren arbeitet Esen Isik als Betreuerin im Zürcher Frauenhaus, wo sie Frauen und Kinder begleitet, die von Gewalt betroffen sind. Sie ist davon überzeugt, dass häusliche Gewalt ein gesamtgesellschaftliches Problem ist, das alle etwas angeht.

Eleonore Perrier: „Menschen mit Illettrismus schämen sich, über ihr Problem zu sprechen!“

Unionspräsidentin Eleonore Perrier berichtet in ihrem Grusswort über das aktuelle Unionsprojekt «Kampf dem Illettrismus». SI wird zusammen mit dem Dachverband Lesen und Schreiben Schweiz Frauen unterstützen, die von der Lese- und Schreibschwäche betroffen sind. Das Projekt soll doppelt aktiv sein: in der Schweiz für SI Visibilität schaffen und Frauen dauerhaft zu Bildung bzw. Weiterbildung verhelfen. Circa 10% der Schweizer Bevölkerung mit Schulbildung hat Probleme mit Lesen und Schreiben. Viele davon sind Frauen. Diese Problematik soll einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Menschen mit Illettrismus schämen sich, über ihr Problem zu sprechen. Je mehr über diese Problematik publiziert wird, desto sicherer fühlen sich die Personen und trauen sich, etwas dagegen zu tun. www.lesen-schreiben-d.ch/index.cfm

Gabriella Schneider, SI Club Liestal