News aus der Ukraine – Juni 2024
Warum ich mich in der Ad-hoc-Kommission Hilfe für die Ukraine engagiere
Ein Schweigen über die kriegsgebeutelten Soroptimistinnen und Untätigkeit waren für uns nie Optionen. Seit Beginn des Krieges im Frühjahr 2022 ist die Ad-hoc-Gruppe Soroptimist Schweiz mit den Soroptimist Clubs in der Ukraine in Kontakt und informiert euch mittels diesem Informationskanal über die Projekte, die mit den Spendengeldern unterstützt werden. Wer sind die Mitglieder dieser Ad-hoc-K? Einige von uns sind von Anfang an mit dabei, andere sind neu dazu gestossen. So gab es Veränderungen, die die Energie aufrechterhalten, weiter aktiv zu bleiben. Lesen Sie hier, wer heute mit dabei ist und was die Soroptimistinnen der Ad-hoc-Kommission zu ihrem Engagement motiviert.
Catherine Schuppli, Präsidentin SI Union Schweiz 2023 – 2024
Mitglieder der Ad-hoc-Kommission Ukraine treffen sich bei regelmässigen Zoom-Sitzungen, Foto vom 24.4.24
Catherine Schuppli, Präsidentin SI Union Schweiz, Sina Stiffler (Ukrainebeauftragte), Franziska Brändli, Iris Burkhalter (Finanzen und Kontakt mit der Union Polen betreffend Projekt Unterstützung), Pia Trümpler (Kommunikation, News aus der Ukraine), Claudia Meister (Austausch mit der ehemaligen SIE Task Force) Ursula Jutzi (Koordination), Martine Rossier (Französische Übersetzungen), fehlt auf dem Bild
Jolanda Frei (Protokollführerin, Geschäftsstelle GSL)
Franziska Brändli
2008 durfte ich mit einer Gruppe Schweizer Soroptimistinnen die Clubschwestern in Lviv besuchen und ihre Projekte, v.a. die Renovation des Kinderspitals Bruchovici, mitverfolgen. Ich war beeindruckt von ihrem Werk und ihrer Gastfreundschaft. In den folgenden Jahren blieb ein loser Kontakt zu Natalia bestehen. Es war und ist mir ein Anliegen, die Lebenssituation unserer Clubschwestern in der Ukraine nach Möglichkeit zu verbessern und ihnen durch unser Engagement zu zeigen, dass wir sie auch unter den schwierigen neuen Umständen im Krieg materiell und moralisch unterstützen. Ich habe eine kleine Ferienwohnung, die seit zwei Jahren von einer Flüchtlingsfamilie aus Charkiv bewohnt wird. Durch sie erfahre ich auch direkt, was ihre Sorgen sind. Eltern und Grosseltern wohnen weiterhin im Land. Dieser Kontakt zeigt mir, wie wichtig unsere Hilfe ist. Der Krieg dauert nun schon viel länger an als erwartet. In der Ad hoc-Gruppe kann ich einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass die Nöte der Ukrainer/innen nicht vergessen gehen.
Iris Burkhalter
Kaum ist der Krieg ausgebrochen, wurde von der Europäischen Föderation ein Meeting mit allen Europäischen Unionen einberufen. Anschliessend hat Brigitte Mantilleri, Past Präsidentin der Union Schweiz, ein Meeting mit dem Unionsvorstand beschlossen. An dieser Sitzung wurde beschlossen eine Ad-Hoc-Kommission zu bilden, damit wir effizient und schnell Hilfe leisten können. Für mich war es klar, dass wir versuchen mussten soweit wie möglich unsere Soroptimists in der Ukraine zu unterstützen. In der Hoffnung, dass der Krieg nicht so lange dauern würde. Dank den grosszügigen Spenden von den Schweizer Clubs und privaten Spender können wir finanzielle Hilfe leisten. Die Hoffnung bleibt, dass dieser Krieg bald ein Ende findet und wir bei dem Wiederaufbau behilflich sein können.
Ursula Jutzi
Als ehemalige Unionspräsidentin und später Governor besuchte ich die Clubs mehrmals in der Ukraine. Bei der Gründung vom Club Chernihiv im Jahr 2012 war ich dabei. Meine letzten Besuche in Lviv, Kiew, Chernihiv und Ushgorod fanden im 2019/ 2020 statt.
Für mich war es naheliegend, dass ich mich in der Ad-hoc-Kommission seit Beginn des Krieges engagiere. Mit den 5 ukrainischen Clubs habe ich persönliche Kontakte und bin sehr beeindruckt, wie engagiert und mit welchem riesigen Einsatz die Frauen ihre Situation meistern. Dank grosszügiger Spenden ist es der Ad-hoc-Kommission möglich, die Hilfsprojekte der Clubs zu unterstützen.
Claudia Meister Iff
Wir Frauen des Clubs Soroptimist International SI Rapperswil können auf eine fast 25-jährige Zusammenarbeit mit dem Club SI Lviv zurückblicken. Der Club Rapperswil war zudem massgeblich an der Clubgründung im Jahre 2000 beteiligt. Aufgebaut hat die Ukrainehilfe, bei der v.a. Spitäler und Waisenhäuser unterstützt wurden, meine geschätzte Clubschwester Katharina Streuli. Durch die enge Verbundenheit meines Clubs zu den Frauen in der Ukraine war es für mich bei Kriegsausbruch sofort klar, dass ich mich bei der Ad-hoc-Kommission engagieren möchte. Ich bin sehr stolz auf das, was wir als Soroptimistinnen bereits bewegen konnten. Danke für eure Unterstützung.
Martine Rossier-Voisard
Auch in der Westschweiz war die Bestürzung über den Kriegsausbruch Ende Februar 2022 gross. Unter der Leitung der damaligen Unionspräsidentin, Brigitte Mantilleri, habe ich mich sofort bereit erklärt, bei der Ad-hoc-Kommission mitzumachen und die Romandie zu vertreten. Ich bin überzeugt, dass wir als gut vernetztes, interdisziplinäres Team viel bewegen und bewirken können. Dank grosszügiger Spenden von SI Clubs und von Privaten ist es uns möglich neben der moralischen Unterstützung auch finanzielle Hilfe leisten zu können. Danke an alle!
Catherine Schuppli
Aufgrund meiner Funktion im Vorstand von Soroptimist International Schweiz stiess ich Ende 2022 zum Ad-hoc-Ausschuss für Direkthilfe in der Ukraine. Anfangs war unsere Arbeit von der Hoffnung auf ein baldiges Ende des Krieges geprägt. Doch je länger der Krieg dauerte, desto größer wurde die Sorge. Der ungebrochene Wille und die Kraft unserer Schwestern in der Ukraine und die direkten Kontakte ermutigten uns, weiterzumachen und zu helfen. Es sind diese Kontakte in der Ad-hoc-Gruppe und die Kontakte zu den Mitgliedern der Clubs in der Ukraine, die mir immer wieder die Kraft und die Möglichkeiten unserer Organisation vor Augen führen. Die Welt wird dadurch nicht besser. Aber was wir tun, nährt unsere Hoffnung, dass unsere kleinen Beiträge unsere Schwestern in der Ukraine stärken. Meine Zeit und meine Gedanken sind mein kleiner Beitrag für die Schwestern in der Ukraine, die jeden Tag mit den Kriegswirren konfrontiert sind und andern helfen.
Sina Stiffler
Im Frühling 2005 war ich das erste Mal in der Ukraine, in Kirovograd, als English Teacher Trainer für Swisscontact. Es folgten Aufenthalte in Poltava, Bar, Vinogradev und Feodosia. Seit 2009 bin ich verantwortlich für das Twinning Program der europäischen Föderation und der SI Union Schweiz, es ist dies die Verbindung mit den Single Clubs in der Ukraine. Damals waren es noch 8 Clubs in der Ukraine, die ich alle besuchte. Wir luden auch verschiedentlich Ukrainerinnen an unsere DVs ein. Es waren immer sehr eindrückliche Begegnungen. Dazwischen besuchte ich auch immer wieder die ukrainischen Single Clubs. Ich habe in der Ukraine viele gute Freundinnen. Es ist für mich eine grosse Freude, mich in der Ad-hoc-Gruppe zu engagieren. Vor allem, weil wir uns so mit den guten Soroptimistinnen in der Ukraine für sinnvolle Projekte einsetzen können.
Pia Trümpler
Seit über 20 Jahren bin ich engagierte Soroptimistin. In dieser Zeit konnte ich viele Projekte in unserem Club in Schaffhausen anstossen und mit Hilfe des Clubs durchführen. Auch, als die ukrainischen Flüchtlinge in unserer Stadt Unterstützung brauchten. Bis heute unterrichte ich Deutsch als Zweitsprache (mehrheitlich Ukrainerinnen) und helfe den Geflüchteten bei der Integration. Meine persönliche Landkarte hat sich in den letzten beiden Jahren weit nach Osten ans Asowsche Meer verschoben und als ich hörte, dass heute fünf SI Clubs trotz Kriegswirren aktiv sind, war für mich klar, dass ich mich auch für die „Daheimgebliebenen“ engagieren möchte. Seit letztem Januar übernehme ich, als Nachfolgerin von Annelies Debrunner, die Aufgabe der Kommunikation in der Ad-hoc-Kommission. Annelies hat in den letzten beiden Kriegsjahren vier Mal die ukrainischen Clubs besucht und in den News darüber berichtet. Solidarität heisst Handeln. Dieses Handeln zugunsten der Kriegsbetroffenen ist auch mir eine Herzensangelegenheit.