Twinning Madagaskar: Unions-Reise in ein Land voller Gegensätze

Madagaskar – ein Land voller Gegensätze, der zweitgrösste Inselstaat mit 587’295 Quadratkilometern, über 23 Mio. Menschen und 16 Ethnien ist kaum in ein paar Sätzen zu beschreiben. Annabeth Studer von Club Luzern hat uns in Zusammenarbeit mit der Soroptimist Yanna Rakotomalala aus Madagaskar diese wunderbare Reise zusammengestellt und 9 weitere Soroptimist aus verschiedenen Clubs der ganzen Schweiz haben sich angeschlossen.

Wir haben eine Reise in den Süden/Südwesten des Landes unternommen, um nebst den zahlreichen Sehenswürdigkeiten auch die Soroptimist Clubs in diesen Regionen zu besuchen.

Frauen helfen Frauen

Diese Reise hat uns in die abgelegene Winkel dieser grossen Insel gebracht und immer wieder wurden wir von Soroptimists liebevoll empfangen. Sie zeigten uns ihre Projekte, die oft mit Hilfe von Europäischen und Schweizerischen Clubs realisiert werden. So unterschiedlich wie die Menschen, sind auch die Projekte. Doch stets sind sie bemüht, im Geiste von SI zu handeln. Wir haben grossartige Frauen kennen gelernt, die teilweise mit minimalen Mitteln – aber vollem Einsatz – Schulen und Kinder unterstützen, Brunnen bauen und pflegen und vieles mehr. Eindrücklich auch ihr Engagement für andere Frauen, die Hilfe brauchen.

Ein Wunsch der immer wieder an unsere Adresse gerichtet wurde war mit einem Schweizer SI Club verlinkt zu werden. «Nous aimerions un lien d’amitié avec un club suisse».

Unionsprojekt ein Erfolg

Das Unionsprojekt „Èducation et lutter contre la violence envers les filles et les femmes“ ist bereits jetzt ein grosser Erfolg. Unser Projekt ist in Zusammenarbeit mit den Pfadfinderinnen, die in Madagaskar sehr gut vernetzt und organisiert sind, entstanden. So haben wir mit ihnen ein praktisches Handbuch zur Bekämpfung der Gewalt auf Französisch und Malgache geschrieben und in den örtlichen Schulen verteilt. Junge Pfadiführerinnen zwischen 16 und 22 Jahren wurden ausgebildet, um mit den Schülerinnen und Schülern über die Früherkennung von Gewalt an Kindern – speziell an Mädchen – zu sprechen. Dabei werden sie von den Lehrpersonen und Schulleitern aktiv unterstützt. Ich konnte mich auf unserer Reise vor Ort vergewissern, dass das Projekt ein wertvoller Beitrag zur Gewaltbekämpfung ist. Zu meiner grossen Freude findet das Handbuch bereits so viel Anklang, dass davon die Rede ist, es auch als Grundlage auf dem afrikanischen Festland einzusetzen.

Noch sind wir aber auf weitere Mittel angewiesen, um das Projekt in den Schulen weiter zu vertiefen und zusätzliche Handbücher und Ausbildnerinnen zu finanzieren. Dafür sammeln wir am Tulpentag 2016.

Catherine Scheurer, Unionspräsidentin SI Schweiz